Was bedeutet der Krieg in der Ukraine fur (russische und ukrainische) orthodoxe Christen? Wie sollten wir uns als Christen veralten? Sollten wir uns positionieren? Was konnen wir gegen den Krieg tun?
Liebe Bruder und Schwestern!
In der letzten Zeit erreicht mich immer ofter die Frage, ob es nicht moglich sei, aufgrund der Kampfhandlungen in der Ukraine im Gottesdienst nicht mehr fur den Patriarchen zu beten. Das Gebet fur den Patriarchen ist geistlich notwendig fur jeden orthodoxen Christen. Den Namen des Patriarchen im Gottesdienst nicht mehr zu nennen, ist nur dann moglich, wenn das Kirchenoberhaupt einer Haresie anheim gefallen ist. Es ist wichtig zu betonen, dass nicht ein Blogger, Journalist oder unzufriedener Priester festlegt, wann das Kirchenoberhaupt in Haresie geraten ist, sondern die Stimme der Kirche, die durch die Bischofssynode verkundet wird.
Wenn ein Priester selbst entscheidet, das Gebet fur seinen Patriarchen im Gottesdienst nicht mehr zu sprechen, dann verletzt er dadurch sein priesterliches Gelubde und den kirchlichen Kanon, womit er faktisch den Weg zu einem Schisma einschlagt. Dazu sind fur uns die Gedanken des hl. Cyprian von Karthago wichtig, der lehrte: „Bedenkt, dass die Beginner und Fuhrer eines Schismas, indem sie die Einheit der Kirche verletzen, Christus zuwider handeln und ihn nicht nur ein zweites Mal kreuzigen, sondern Christi Leib zerrei?en. Das aber ist eine so schwere Sunde, dass selbst der Martyrertod sie nicht suhnen kann.“ Der Patriarch kann eine eigene Meinung haben zu Dingen, die nicht unmittelbar den christlichen Glauben betreffen. Das ist dann die Meinung des Patriarchen. Diese kann unserer nahe sein oder fern. Wir konnen auch anderer Meinung sein als er und dabei unsere kindhafte Ehrerbietung dem Patriarchen gegenuber beibehalten. Aber wir durfen nicht aus politischen Grunden die Kirche, den Patriarchen, seine Pastoren und seine Gemeinde verraten.
Der Patriarch hat seinen Segen fur diesen Krieg nicht gegeben. Man kann nirgends einen solchen Segen finden. Aber er hat klar ausgesprochen, dass „jeder Krieg zwischen orthodoxen Brudern, die einer Kirche angehoren, Teufelswerk ist und nicht von Gott“ (Predigt vom 9. Marz 2022).
Heute kann man beobachten, dass einzelne Menschen benutzt werden, um ein Schisma in der orthodoxen Kirche herbeizufuhren. Gebe Gott uns Weisheit, Vernunft und geistige Klarheit, um nicht teilzunehmen am Teufelswerk der Zerreissung der Kirche, des Leibes Christi.
Um den heutigen Schmerz und das Gebet des Patriarchen besser zu verstehen, mochte ich Eurer Aufmerksamkeit die Bitte des Patriarchen an uns alle nahebringen, in der gro?en Fastenzeit das Gebet um Frieden zwischen den Volkern zu verstarken.
Erzpriester Sergij Baburin
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