Kirche des Heiligen Johannes von Kronstadt zu Hamburg
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Kirche des Heiligen Johannes von Kronstadt zu Hamburg

Berliner Diözese der russischen-orthodoxen Kirche
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Am beliebtesten auf unserem Ball war wohl die heitere russische Quadrille! 💃🕺 Das haben wir uns gemerkt und uns entschlossen, euch eine Veranstaltung anzubieten, bei der ihr euch voll und ganz dieser heiteren Bewegung hingeben könnt ! 🥳

Zu unserem großen Glück sind wir mit einem ehemaligen Lehrling des Regionalen Zentrums für russische Folklore und Ethnographie der Stadt Nowosibirsk befreundet - Ilja Bonaker, Gemeindemitglied der Kirche der Hl. Ksenia in Rostock. Er hat ein sehr interessantes (russischsprachiges) Programm mit Volkstänzen, Spielen und traditionellem Teetrinken vorbereitet!

Taucht ein in die fröhliche und warme Atmosphäre des Volkslebens und lernt die traditionelle Kultur der Region Nowosibirsk bei unserer "Pokrovskaja Vecherka" am 15.10.2023 um 15:00 kennen!

Man muss sich für die Veranstaltung anmelden und im Voraus eine Gebühr in Höhe von 5€ bezahlen!

Detaillierte Informationen:
https://docs.google.com/forms/d/1_mrX11tYWBXgIIgPjJdIBB2U8DVFXUFMpUNxCq8bWs4/edit?ts=6508224a
Liebe Freunde!

Zur Feier der Synaxis der Heiligen, die im deutschen Lande aufgestrahlt sind, laden wir unsere deutschsprachigen Gemeindemitglieder ein,

am Sonntag, den 15.10., direkt nach der Liturgie in deutscher Sprache zu einem Gespräch in der Bibliothek im Gemeindhaus ein.

Wir wollen uns kennenlernen, austauschen und die Gelegenheit nutzen, Vater Dionisij Fragen zu stellen.

Wer eine Kleinigkeit zum Knabbern mitbringen möchte, darf das gerne tun. Wir freuen uns über Euer zahlreiches Erscheinen!
Botschaft des Erzbischofs von Rusa TICHON.pdf
82.1 KB
Der 3. Oktober wird Feiertag der Synaxis der Heiligen, die im deutschen Lande aufgestrahlt sind!
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Am beliebtesten auf unserem Ball war wohl die heitere russische Quadrille! 💃🕺 Das haben wir uns gemerkt und uns entschlossen, euch eine Veranstaltung anzubieten, bei der ihr euch voll und ganz dieser heiteren Bewegung hingeben könnt ! 🥳

Zu unserem großen Glück sind wir mit einem ehemaligen Lehrling des Regionalen Zentrums für russische Folklore und Ethnographie der Stadt Nowosibirsk befreundet - Ilja Bonaker, Gemeindemitglied der Kirche der Hl. Ksenia in Rostock. Er hat ein sehr interessantes (russischsprachiges) Programm mit Volkstänzen, Spielen und traditionellem Teetrinken vorbereitet!

Taucht ein in die fröhliche und warme Atmosphäre des Volkslebens und lernt die traditionelle Kultur der Region Nowosibirsk bei unserer "Pokrovskaja Vecherka" am 15.10.2023 um 15:00 kennen!

Man muss sich für die Veranstaltung anmelden und im Voraus eine Gebühr in Höhe von 5€ bezahlen!

Detaillierte Informationen:
https://docs.google.com/forms/d/1_mrX11tYWBXgIIgPjJdIBB2U8DVFXUFMpUNxCq8bWs4/edit?ts=6508224a
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Und auch für die deutschsprachigen Abonnenten gibt es gute Nachrichten! 🎉

Diesen Sonntag, 15.10.2023 um 10:00 wird die Liturgie auf Deutsch stattfinden
UND
gleich im Anschluss daran, ca. 12:30 Uhr wird es zum ersten Mal für alle deutschsprachigen Gemeindemitglieder und Interessierte eine deutschsprachige offene Gesprächsrunde mit Vater Dionisij in der Bibliothek (2. Stw.) des Tschaikowsky-Hauses geben!

Alle jungen Leute (bis 40 Jahre), die daran teilnehmen, sind danach natürlich herzlich eingeladen, an unserem Pokrov-Treff um 15:00 Uhr teilzunehmen! Bitte dafür aber bis Donnerstag, 12.10.2023 (22:00) anmelden!
Forwarded from Сретение
Der "Jugend-Kompass" stellt vor: Der Kirchenchor!

Wie komme ich in den Chor? Was muss ich können? Und welche Chöre gibt es in unserer Gemeinde?

All das erfahrt in der neuen Publikation auf der Website:

https://www.sretenie.de/2023/10/12/cerkovnyj-chor/

PS: Die Chorprobe des Männerchors ist schon heute um 18:00!
Liebe Freunde,
der Termin für unsere nächste Veranstaltung - einen Vortrag aus der Reihe "Lifehacks von der Jugend für die Jugend" rückt bereits näher! 😎

Am Sonntag, den 22.10.2023 um 13:30 Uhr, in der Bibliothek des Tschaikowsky-Hauses (2. Stock), wird Tijana Bogdanovic einen Vortrag über die "Ursprüngliche Erziehung" ❤️ nach dem System der serbischen Pädagogin Prof. Milica Novkovic halten.

Da Tijana uns mit serbischen Kuchen und Tee/Kaffee verwöhnen möchte 😋☕️🫖🍰🧁, muss sie wissen, wie viele Leute zu ihrem Vortrag kommen werden.

Bitte diesen Post liken, wenn ihr am Sonntag kommt! 🙏

Mehr Informationen über die Veranstaltung lest ihr hier: https://www.sretenie.de/2023/10/12/vortrag-urspruengliche-erziehung-nach-prof-milica-novkovic/
Audio
Predigt von Vater Dionisij, 17.12.23
04 Januar 2024 – Weihnachtsbotschaft des Erzbischofs Tichon von Rusa, Leiters der Diözese von Berlin und Deutschland

Weihnachtsbotschaft
des Erzbischofs Tichon von Rusa,
Vorstehers der Diözese von Berlin und Deutschland,
an den Klerus, die Mönche und Nonnen und die Laien

Geliebte Väter!
verehrte Mönche und Nonnen, liebe Brüder und Schwestern!

Ich beglückwünsche euch alle zum großen Fest! Heute ist unser Denken ausgerichtet auf Bethlehem, wo sich die Geburt Christi vollzog. Über dieses Ereignis wird viel gesprochen, aber mehr über seine äußere Seite. Von der Erscheinung Gottes im Fleische (1. Tim 3,16), von Seinem Kleinwerden aus Liebe zum Menschengeschlecht zu hören, ist selten geworden. Man erzählt von den Volksbräuchen, der Küche, der Dekoration des Hauses. Das Bild des Festes wird geprägt von den Weihnachtsbäumen und den Lichtern. Das Fernsehen wirbt für irgendeine „Weihnachtsstimmung”, irgendein „Wunder”, das alle Probleme löst und Glück bringt. Aber die Großartigkeit der Geburt Christi hat nichts gemeinsam mit all dem. Die Geburt Chisti ist ein außerordentliches und großes Ereignis, das es seit Anbeginn der Existenz der Welt nicht gegeben hatte und dass sich nie ein zweites Mal wiederholen wird. Nach der Geburt Christi strebt alles in der Geschichte entweder hin zu Ihm oder entfernt sich von Ihm.

Dem wundersamen Ereignis gingen mehrere Jahrtausende der Vorbereitung voraus. Nachdem die Morgendämmerung der Menschheitsgeschichte durch den Sündenfall verdunkelt worden war, gab Gott, als Er Adam und Eva, die gegen Sein Gebot gesündigt hatten, aus dem Paradies entfernte, die Verheißung, dass die Zeit kommen werde, in der „der Same des Weibes den Kopf der Schlange zertritt” (Gen 3,15) und der Erretter kommen wird. Von der Geburt des Erlösers verkündeten die alttestamentlichen Propheten voraus. Diese Prophezeiungen waren klar und bestimmt. Sie gaben den Menschen die Möglichkeit, in vollem Maße zu wissen, wer genau geboren werden sollte, wo, von wem und unter welchen Umständen (Micha 5,2; Bar 3,36; 38; Jes 7,14). Alle waren in Erwartung. Schließlich, „als die Fülle der…

https://hamburg-orthodox.de/04-januar-2024-weihnachtsbotschaft-des-erzbischofs-tichon-von-rusa-leiters-der-dioezese-von-berlin-und-deutschland/
Liebe Leute noch ein Paar Worten über einen Heiligen an dem Heute gedacht wird:

heute möchte ich euch die inspirierende Geschichte des Märtyrers Isidor nahebringen, einem tapferen Priester an der St.-Nikolaus-Kirche in Jurjew (dem heutigen Tartu in Estland). In einer Zeit, als Glaubensfreiheit unter dem Vertrag von 1463 zwischen Großfürst Ioann III. und dem Livländischen Ritterorden versprochen wurde, stand Isidor mutig gegen die Zwangsversuche, Orthodoxe zum Katholizismus zu bekehren.

Isidor und 72 seiner Pfarrangehörigen wurden an Theophanie 1472 von den Ordensleuten in den eisigen Fluten des Flusses Embach ertränkt, weil sie sich nicht unterwerfen wollten. Doch im Frühjahr fanden russische Kaufleute die unversehrten Leichen der Märtyrer – ein Zeichen der Standhaftigkeit im Glauben, das uns heute noch ermutigen kann.

Lasst uns diese Geschichte als Mahnung verstehen, uns für Glaubensfreiheit einzusetzen, selbst wenn die Umstände widrig erscheinen. In der Standhaftigkeit des Märtyrers Isidor finden wir die Kraft, uns für unsere Überzeugungen einzusetzen, auch wenn es uns vor scheinbar eisigen Fluten stehen lässt.

Möge Isidors Opfer uns lehren, für das einzustehen, was wir als wahrhaftig und gerecht erachten, und möge seine Geschichte uns daran erinnern, dass der Glaube manchmal eisige Gewässer überwindet, um letztendlich als Zeichen der Unverwüstlichkeit hervorzutreten.

In dieser Erinnerung lasst uns gemeinsam beten am Hl . Erzp .Isidor und seinen treuen Gemeindemitglieder Amen.
Diesen Freitag, dem 05.04. um 18:30 Uhr findet in der Kirche eine einmalige Lesung aus dem "Kanon" des Hl. Andreas von Kreta auf Deutsch statt.

Alle, die dieses Erlebnis mit einem innigen Gebet und byzantinischem Gesang teilen möchten, sind herzlich willkommen!

Im Anschluss können wir unsere Eindrücke bei einem Tee teilen.
Liebe Brüder und Schwestern! Eines Tages kam eine Frau zu mir, gleichzeitig verärgert und empört. Als ich fragte, was los sei, erzählte sie mir eine kurze Geschichte darüber, wie sie durch die Hauptstraße unserer Stadt gehen musste und eine Werbung mit so offensichtlich anzüglichen Szenen sah, dass sie den Rest des Tages davon aufgewühlt war. Es hat sie nicht nur verärgert, sondern empört, dass so etwas in unserer aufgeklärten Gesellschaft erlaubt ist! Ich versuchte sie mit der bekannten Phrase zu beruhigen, dass Werbung in einer kapitalistischen Gesellschaft Fortschritt bedeutet, da sie Nachfrage schafft. Das Einzige, was ich ihr in solchen Situationen geraten habe, war, nicht auf Werbetafeln zu achten, sondern darauf zu achten, wohin ihr Blick fällt, und die Worte des Erlösers aus dem Evangelium zu beherzigen: "Wenn dein Auge rein ist, wird dein ganzer Körper erleuchtet sein" (Matthäus 6:23).
Heute haben wir die Sprüche Salomos gehört, und besonders einer schien mir recht aktuell zu sein, da er teilweise das Thema Werbung und allgemein die öffentliche Meinung berührt:
"3. Die törichte Frau, laut, albern und unwissend,

setzt sich an die Tür ihres Hauses auf einen Stuhl, an erhöhten Stellen der Stadt,
um die Vorübergehenden aufzurufen, die auf geradem Weg gehen:
"Wer töricht ist, komme hierher!" und zum Unverständigen sagt sie:
"Gestohlenes Wasser ist süß, und verborgenes Brot ist angenehm."
Und er weiß nicht, dass dort die Toten sind und dass ihre Gäste in den Tiefen des Totenreichs sind. [Aber weiche zurück, verweile nicht an dieser Stelle, halte deinen Blick nicht auf ihr; denn so wirst du fremdes Wasser trinken. Weiche von fremdem Wasser ab, und trinke nicht aus der Quelle eines Fremden, damit du lange leben kannst und dir Jahre des Lebens hinzugefügt werden.]"
Ist es nicht wahr, dass dieses Bild der Frau den geschickten Geschäftsleuten aus demselben Internet oder den Werbebanner ähnelt, die uns dazu verleiten, diese oder jene, manchmal verbotene, Frucht zu kosten? Wenn wir weiter darüber nachdenken, sehen wir, wie der weise König und Prophet Salomo auch die Wahrheit darüber ausführt, dass alles, was uns mit dem alleinigen Ziel des Gewinns verkauft wird, uns nicht zum Erfolg führen wird, sondern zum Scheitern, egal welche Bilder uns vorgespiegelt werden. Was bedeutet das für uns, die wir fasten und versuchen, gemäß Christus zu leben? Meide das, was deinem Gewissen widerspricht, denn es spricht immer die Wahrheit und ist die Stimme der göttlichen Gnade in uns, und wenn jemand behauptet, dass er uns von unserem zukünftigen Leben erzählen kann, indem er behauptet, dass Gott ihm offenbart hat, fragen wir ihn oder sie, wann sie zuletzt gebeichtet haben - und alles wird klar. Wenn man uns überzeugen will, dass an Gott zu glauben eine veraltete Vorstellung ist, indem man uns in eine Welt grenzenloser Unterhaltung und Psychoanalyse eintauchen lässt, fragen wir uns, ob solche Menschen sicher sind, was die Zukunft betrifft. Aber der Christ ist sicher, dass ohne den Willen Gottes kein Haar von seinem Kopf fällt!
Hilf uns, Herr, fest in den Grundsätzen des Glaubens zu stehen und uns darum zu bemühen, den Ratschlägen der Mutterkirche zu folgen und nicht mit unserem Blick, sowohl äußerlich als auch innerlich, durch die Schilder des Lebens zu irren, indem wir uns an die Worte des Apostels Paulus erinnern: "Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten".
Pfarrer Dionysius
Liebe Brüder und Schwestern!
Wahrscheinlich haben wir schon oft gehört, dass Menschen den Gläubigen Vorwürfe machen: "Warum tut euer Gott keine Wunder? Warum werden die Kranken nicht geheilt, die Lahmen benutzen weiterhin Krücken, die Tauben hören nicht und die Blinden sehen nicht? Oder warum ist euer Glaube vergebens? Könnte es sein, dass es nur eine aufflackernde Gnade war, damals, vor 2.000 Jahren, mit diesem großen und seltsamen Prediger, den ihr Jesus Christus nennt?" So, oder so ähnlich, urteilen die Menschen manchmal über den lebendigen Gott, den allmächtigen Gott, wenn auch von außen. Erinnern wir uns an die Worte des Heilands selbst, der den Gelähmten heilte: "Was ist leichter zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben, oder steh auf und geh" (Matthäus 9,5). Ja, im XXI. Jahrhundert haben wir gelernt, erstklassige Prothesen für Lahme herzustellen, spezielle Hörgeräte für Taube, und sogar Blinde können sehen, nachdem sie einen neuronalen Chip in der Großhirnrinde erhalten haben, aber einen Menschen zu verändern, ihn vom Bösen zum Guten zu wenden, von einem Dieb zu einem Ehrlichen zu machen, von einem Lügner zu einem Gerechten, von einer Hure zu einer Frommen - diese Aufgabe kann keine Technologie erfüllen. Und nur Gott, und nur Er ist in der Lage, das zu tun, was für den Menschen unmöglich ist - die Seele zu heilen und infolgedessen nicht nur Beine und Hände, sondern auch das geistige Sehen, die Gedanken und die Taten zu begradigen.
Heute gedenken wir einer Heiligen der ersten Jahrhunderte des Christentums, Maria, die nach dem Ort, an dem sie gewirkt hat, die Ägypterin genannt wird. Ja, diese Frau war wahrscheinlich eine von vielen Frauen jener Zeit, die von den Schönheiten unserer gefallenen Welt verführt wurden und von der verbotenen Frucht, der Frucht der Unzucht, kosteten, und sie schmeckte ihnen so gut, dass ganze Städte entstanden, die mit Fleisch handelten, sowohl mit weiblichem als auch mit männlichem (Rom, Pompeji, Alexandria...). Aber, wie Maria selbst ihren Zustand beschrieb, war es ein Zustand der Euphorie: Sie verführte gerne, pervertierte gerne, machte aus "sauber" "schmutzig", aus "weiß" "schwarz". Es schien, dass sie eine verlorene Seele war. Was kann Gott mit solch einer überzeugten Sünderin anfangen? Er ist doch der "Gott der Gerechten" (Psalmen 7,12). Aber das sind eben nur unsere irdischen Vorstellungen von dem unaussprechlichen, allmächtigen und langmütigen Vater.
Und so kommt die Hure, die um der Leidenschaft des Fleisches willen von der Sünde trunken war, mit Pilgern in die heilige Stadt Jerusalem und versucht, um der müßigen Neugier willen, den Tempel des Herrn zu besuchen... aber sie kann nicht. Sie kommt buchstäblich nicht hinein und steht immer wieder vor dem Eingangstor. Für eine Sekunde fällt ihr Blick auf die Ikone der Heiligen Jungfrau Maria am Tor, und für einen Moment berührt die Ärztin der Seelen und Körper ihr Herz. Wie die künftige Heilige Maria beschrieb, fiel der Schleier von ihren Augen und sie sah sich selbst, nein, nicht die orientalische Schönheit, die sich nur für das Fleischliche interessierte, sondern einen erschöpften, sündenverwundeten Menschen, eine Sklavin ihrer eigenen Leidenschaft. Ihr Schmerz war so groß, dass sie um Heilung flehte. Und sie kam. Maria hört in ihrem Herzen den Befehl, in die Wüste zu gehen, um von der Lähmung ihres Gewissens geheilt zu werden.
Die Hure verlässt die Stadt, die sie in ihren Bann gezogen hatte, und kämpft 40 Jahre lang in der Wüste mit ihren Gedanken, Erinnerungen und Begierden.
Ja, man kann sagen, natürlich, das ist ein Wunder! Ein Beispiel für die menschliche Wiedergeburt, aber es ist ein Einzelfall, und vielmehr noch ein Beispiel aus dem tiefen Altertum. Es kann bezeugen, dass Gott nach dem Wort des Apostel Paulus der gute, vergebende, heilende Schöpfer war, ist und sein wird.
Doch wenn wir unser Leben, unser Umfeld, die Menschen in der Kirche genauer betrachten, wird deutlich, dass Gott immer noch Wunder wirkt, genauso wie vor 2.000 Jahren. So bereut ein ehemaliger Sträfling, ein Mörder, aufrichtig, was er getan hat, bittet mehr als einmal darum, einen Priester zu ihm in ein Hochsicherheitsgefängnis einzuladen, und schüttet seinen Schmerz aus, ohne etwas zu verbergen. Bei den Worten "Deine Sünden sind dir vergeben" merkt er, dass Leben in seine Seele zurückkehrt. Er kann nun ohne Scham auf die Ikone Christi schauen und hat sogar das Recht, Ihn um etwas zu bitten.
Ja, wir haben den Zweiflern etwas zu entgegnen. "Gott ist mit uns bis ans Ende der Welt" (Matthäus 28,20). Er holt immer noch Seelen aus der Hölle und bringt sie in die göttliche Ordnung. Und wer weiß, vielleicht wird diesen oder jenen Sünder, den wir gestern noch verurteilt haben, in ein paar Jahren die göttliche Gnade berühren und die Worte Christi in seinem Herzen hören: "Auch dieser ist ein Sohn Abrahams" (Lukas 19,9).
Hilf uns, Herr, der Sünde mit aller Kraft zu widerstehen, aber nicht zu verzweifeln, selbst wenn sie uns überwältigt, und uns daran zu erinnern, dass wir Krieger sind. Verwundet, ja, aber Krieger Christi, deren Sieg nur durch den Wunsch getrennt ist, sich zu erheben, um zu siegen, die Fesseln zu sprengen. Mit den Worten von Johannes Chrysostomus: "Denkt nicht an die Vielzahl eurer Sünden, sondern schaut auf die unendliche Güte Gottes. Die Krankheiten sind groß, aber der Arzt ist größer; der Sturm ist stark, aber der Versorger ist weise; die Seelen werden zur Verzweiflung getrieben, aber auch nach der Verzweiflung stehen Heilmittel bereit. Es gibt nichts, was seine Barmherzigkeit besiegen und überwältigen könnte" (Johannes Chrysostomus, 49, 184).

Erzpriester Dionisij Idavajn
(Übers. A. Ficht)
Liebe Brüder und Schwestern!

Eines Tages, als ich in der Kirche mit einer Gruppe von Kindern sprach, interessierte sich ein Junge und fragte, was ein Priester im Gottesdienst macht. Ja, wirklich, was macht er da eigentlich? Äußerlich sieht es recht unattraktiv aus: zwei Stunden lang still stehen, dreimal den Altar verlassen, das Evangelium laut vorlesen und auf den Ruf des Diakons antworten „Friede sei mit euch!“. Das ist wahrscheinlich alles, was der Priester in einem Gottesdienst tut, und das Wichtigste dabei ist das Stehen. Aber ist das nicht auch eine ganze Menge? „Was ist denn das Besondere daran?“ - werden sich wahrscheinlich viele fragen.
Auch werden viele fragen, warum Laien überhaupt in die Kirche gehen sollen und was sie dort tun. Hier können Sie natürlich antworten: „Wir bitten - wir bitten für uns selbst, für unsere Eltern, unsere Kinder. Lass uns, Herr, einen Job finden, eine Prüfung bestehen, eine Sprache lernen, eine Wohnung bekommen, und ganz allgemein unser Leben ernst nehmen und verstehen, dass nichts ohne Deinen Willen geschieht“. Zwei Stunden würden nicht ausreichen, um all unsere Sehnsüchte, Hoffnungen, Wünsche, Sorgen und Ratlosigkeiten aufzuzählen und den guten Gott zu bitten, sie zu lösen.
Im heutigen Evangelium lesen wir, wie die Jünger Jakobus und Johannes zu Christus kommen und ihn im Prinzip um etwas Wichtiges bitten: ihr Leben so gut wie möglich zu gestalten. Ist es sündhaft, das Beste anzustreben? Ganz und gar nicht. Mit Ehrfurcht und Vertrauen in ihren Lehrer öffnen die beiden zukünftigen Apostel ihm ihr Herz und sagen ihm, dass sie an ihn als den Messias glauben und sich außerdem auf Sein zukünftiges Reich freuen, in dem sie nicht von ihm getrennt sein möchten, sondern immer in seiner Nähe sein wollen: der eine zu seiner Linken und der andere zu seiner Rechten.
Aber der Herr sagte bedauernd, dass es nicht sein Vorrecht sei, jemanden irgendwohin zu positionieren, aber wenn sie wollten, könnten sie den Kelch mit ihm austrinken, was sie letztlich auch taten. Es war nur nicht der Kelch der Herrlichkeit und der Ehre, an den der junge Jakobus und Johannes damals dachten, sondern ein Kelch voller Entbehrungen, Mühsal und Kummer.
So geschieht es manchmal auch bei uns in der Kirche: Die Gemeindemitglieder beten, jeder für sich, der eine für seine Frau, der andere um Ehre, Ruhm, Vergebung, Heilung, und der Priester steht zwei Stunden lang vor dem Thron und verlässt seinen Platz nicht, schaut auf die Ikone Christi, blickt in seine reinen Augen und betet das Gebet des heiligen Basilius des Großen: „Gib denen, die hinter mir stehen, ‚Himmlisches statt Irdisches, Ewiges statt Zeitliches, Unvergängliches statt Vergängliches‘“. Und nun denkt der Kirchgänger manchmal, warum sein Wunsch nicht erfüllt wurde, und dann stellt sich heraus, dass der Priester „schuld" daran ist, der für ihn statt dessen, worum er gebeten hat (das Bestehen der Prüfung), um die Abschwächung irgendeiner Leidenschaft gebetet hat, statt einer Beförderung bei der Arbeit um eine Herzensverbindung zu einem seiner Übeltäter, statt einer neuen Frau um die Vergebung einer vergessenen Sünde! Das ist es also, was ein Priester tut: er lenkt die Pfeile unseres irdischen Lebenszuges auf himmlische Gleise!
Bewahre uns, o Herr, vor dem Vergessen und der Nachlässigkeit in unserer Berufung, in das Reich Gottes einzugehen und darin mit dem König der Könige zu herrschen. Herr, gib uns stets die Kraft, unsere Sorgen und Nöte beiseite zu schieben und uns ganz dem Wort Christi und Seinem Willen zu überlassen. "Wenn keine Versuchung einen Menschen ohne den Willen Gottes berühren kann, dann sind Klagen, Murren, Kummer, Selbstrechtfertigung,
Verurteilung der Nächsten und gewisser Umstände, Bewegungen gegen den Willen Gottes, ein Versuch mit ungeeigneten Mitteln Gott Widerstand zu leisten und Ihm zuwider zu handeln." (Hl. Ignatius Brjantschaninov).

Erzpriester Dionisij Idavajn
(Übersetzung: A. Ficht)