Liebe Brüder und Schwestern!
Vater Alexej Veselov von der St.-Barbara-Kirche in Krefeld ist ständig bemüht, den orthodoxen Kirchenkalender in deutscher Sprache zu verbessern. Er kann jetzt auch auf dem Handy genutzt werden. Wer ihn noch nicht kennt, sehr empfehlenswert!
https://www.orthodoxer-kalender.de
Vater Alexej Veselov von der St.-Barbara-Kirche in Krefeld ist ständig bemüht, den orthodoxen Kirchenkalender in deutscher Sprache zu verbessern. Er kann jetzt auch auf dem Handy genutzt werden. Wer ihn noch nicht kennt, sehr empfehlenswert!
https://www.orthodoxer-kalender.de
Audio
Lesung, Predigt und Gesang
16.2.25
16.2.25
Liebe Brüder und Schwestern!
Vor nicht allzu langer Zeit, kurz vor Beginn der Großen Fastenzeit, überredeten mich meine geistlichen Kinder, mit ihnen einen Film anzusehen. Er erzählte von einem Menschen, der gegen eine künstliche Intelligenz kämpft, die ihn versklavt hatte. In diesem Film gab es eine Figur, die dem Protagonisten anbot, die Realität seines Lebens zu erkennen – eine Realität, die sich als bloße Computergrafik herausstellte. Auf die Frage „Warum?“ ertönte eine fast biblische Antwort: „Damit du zu dir selbst kommst.“
Diese Worte stehen in direktem Zusammenhang mit dem heutigen Evangelium über den verlorenen Sohn. Christus vergleicht sich selbst mit einem Vater, der seinen Sohn verloren hat – einen Sohn, der sich bewusst entschied, seine Freiheit zu nutzen, um so zu leben, wie er es wollte. Der junge Mann glaubte, dass wahre Freiheit darin bestehe, so zu leben wie seine Altersgenossen: köstliches Essen zu genießen, teure Kleidung zu tragen, sich in fröhlichen Gesellschaften zu amüsieren und natürlich von schönen Frauen umgeben zu sein. Der Vater verbot ihm das nicht, aber ein solches Leben erfordert finanzielle Mittel.
Der jüngere Sohn wollte nicht auf den Tod seines Vaters warten und forderte sein Erbe ein – er trat über den Willen seines Vaters hinweg. Darin sehen wir ein Bild der Menschheit, die nach eigenen Gesetzen lebt, nach Prinzipien, die Brüderlichkeit, Gleichheit und Freiheit verkünden. Doch, wie der verlorene Sohn erst später erkannte, gelten diese Prinzipien nur solange man dafür zahlen kann.
Was bedeutet das?
Freiheit in dieser Welt bedeutet, zu tun, was man will – doch dafür muss man mit seiner Unschuld bezahlen, indem man sich dem System anpasst.
Brüderlichkeit existiert nur solange man gebraucht wird, sei es von Vorgesetzten oder einflussreichen Freunden. Sobald man seinen Job verliert, erinnert sich niemand mehr an einen.
Gleichheit dauert nur solange, bis man etwas sagt, das den Politikern oder der Gesellschaft nicht gefällt.
Dies sind die Gesetze der Welt, in die der Mensch – der verlorene Sohn – aufgebrochen ist.
Doch Gott, wie ein liebender Vater, erwartet uns mit offenen Armen. Geduldig wartet Er darauf, dass wir uns erinnern, dass wir einen Vater haben, der liebt, vergibt und das Heil jedes Einzelnen will.
Wenn ich an den Film zurückdenke, den ich erwähnte: Der Held wollte die wahre Welt sehen, nicht die digitale Illusion – und erschrak darüber. Dasselbe geschah mit dem verlorenen Sohn: Er erkannte, was aus ihm geworden war – er hatte seine Unschuld verschleudert, seine moralischen Werte verloren und war dabei, sein Menschsein zu zerstören. Doch genau in diesem Moment stand er auf und ging zum Vater.
Wir alle sind Früchte der Langmut Gottes. Jeder von uns ist irgendwann in seinem Leben zum Himmlischen Vater zurückgekehrt – manche vor langer Zeit, andere erst letzte Woche. Doch das Wichtigste ist: Gott nimmt uns so an, wie wir sind, mit all unseren Gewohnheiten, Schwächen und Zweifeln.
Hilf uns, Herr, Dein Haus nie wieder zu verlassen!
Hilf uns, nicht nach einer Freiheit zu streben, die uns aus Deinen väterlichen Armen, aus Deinen göttlichen Geboten und aus der Moral herausführt. Denn wahre Freiheit ist nicht die Abwesenheit von Regeln, sondern das Leben in der Wahrheit.
Der heilige Theophan der Klausner sagte:
„Die Hinwendung zu Gott ist nicht ein einziger Moment, sondern das ganze Leben des Menschen. Beginne mit dem Kleinen: Gib Gott wenigstens einen Teil deines Herzens, und Er selbst wird dich zu sich ziehen.“
Möge uns diese Wahrheit stets daran erinnern, dass die Rückkehr zu Gott kein Weg der Angst, sondern ein Weg der Freude ist.
In Liebe zu Christus,
Erzp Dionisij
Vor nicht allzu langer Zeit, kurz vor Beginn der Großen Fastenzeit, überredeten mich meine geistlichen Kinder, mit ihnen einen Film anzusehen. Er erzählte von einem Menschen, der gegen eine künstliche Intelligenz kämpft, die ihn versklavt hatte. In diesem Film gab es eine Figur, die dem Protagonisten anbot, die Realität seines Lebens zu erkennen – eine Realität, die sich als bloße Computergrafik herausstellte. Auf die Frage „Warum?“ ertönte eine fast biblische Antwort: „Damit du zu dir selbst kommst.“
Diese Worte stehen in direktem Zusammenhang mit dem heutigen Evangelium über den verlorenen Sohn. Christus vergleicht sich selbst mit einem Vater, der seinen Sohn verloren hat – einen Sohn, der sich bewusst entschied, seine Freiheit zu nutzen, um so zu leben, wie er es wollte. Der junge Mann glaubte, dass wahre Freiheit darin bestehe, so zu leben wie seine Altersgenossen: köstliches Essen zu genießen, teure Kleidung zu tragen, sich in fröhlichen Gesellschaften zu amüsieren und natürlich von schönen Frauen umgeben zu sein. Der Vater verbot ihm das nicht, aber ein solches Leben erfordert finanzielle Mittel.
Der jüngere Sohn wollte nicht auf den Tod seines Vaters warten und forderte sein Erbe ein – er trat über den Willen seines Vaters hinweg. Darin sehen wir ein Bild der Menschheit, die nach eigenen Gesetzen lebt, nach Prinzipien, die Brüderlichkeit, Gleichheit und Freiheit verkünden. Doch, wie der verlorene Sohn erst später erkannte, gelten diese Prinzipien nur solange man dafür zahlen kann.
Was bedeutet das?
Freiheit in dieser Welt bedeutet, zu tun, was man will – doch dafür muss man mit seiner Unschuld bezahlen, indem man sich dem System anpasst.
Brüderlichkeit existiert nur solange man gebraucht wird, sei es von Vorgesetzten oder einflussreichen Freunden. Sobald man seinen Job verliert, erinnert sich niemand mehr an einen.
Gleichheit dauert nur solange, bis man etwas sagt, das den Politikern oder der Gesellschaft nicht gefällt.
Dies sind die Gesetze der Welt, in die der Mensch – der verlorene Sohn – aufgebrochen ist.
Doch Gott, wie ein liebender Vater, erwartet uns mit offenen Armen. Geduldig wartet Er darauf, dass wir uns erinnern, dass wir einen Vater haben, der liebt, vergibt und das Heil jedes Einzelnen will.
Wenn ich an den Film zurückdenke, den ich erwähnte: Der Held wollte die wahre Welt sehen, nicht die digitale Illusion – und erschrak darüber. Dasselbe geschah mit dem verlorenen Sohn: Er erkannte, was aus ihm geworden war – er hatte seine Unschuld verschleudert, seine moralischen Werte verloren und war dabei, sein Menschsein zu zerstören. Doch genau in diesem Moment stand er auf und ging zum Vater.
Wir alle sind Früchte der Langmut Gottes. Jeder von uns ist irgendwann in seinem Leben zum Himmlischen Vater zurückgekehrt – manche vor langer Zeit, andere erst letzte Woche. Doch das Wichtigste ist: Gott nimmt uns so an, wie wir sind, mit all unseren Gewohnheiten, Schwächen und Zweifeln.
Hilf uns, Herr, Dein Haus nie wieder zu verlassen!
Hilf uns, nicht nach einer Freiheit zu streben, die uns aus Deinen väterlichen Armen, aus Deinen göttlichen Geboten und aus der Moral herausführt. Denn wahre Freiheit ist nicht die Abwesenheit von Regeln, sondern das Leben in der Wahrheit.
Der heilige Theophan der Klausner sagte:
„Die Hinwendung zu Gott ist nicht ein einziger Moment, sondern das ganze Leben des Menschen. Beginne mit dem Kleinen: Gib Gott wenigstens einen Teil deines Herzens, und Er selbst wird dich zu sich ziehen.“
Möge uns diese Wahrheit stets daran erinnern, dass die Rückkehr zu Gott kein Weg der Angst, sondern ein Weg der Freude ist.
In Liebe zu Christus,
Erzp Dionisij
Liebe Brüder und Schwestern!
Taufe? Wofür?
Am 1. und 4. Samstag im Monat findet das Gespräch über die Taufe in deutscher Sprache statt.
Im März ist das
der 1. und der 22.!
Taufe? Wofür?
Am 1. und 4. Samstag im Monat findet das Gespräch über die Taufe in deutscher Sprache statt.
Im März ist das
der 1. und der 22.!
Betreff: Erinnerung: Gesprächskreis über das Sakrament der Ölung
Guten Morgen!
Ich möchte Sie nur kurz daran erinnern, dass heute um 19:00 Uhr ein kleiner Gesprächskreis zum Thema Sakrament der Krankensalbung stattfindet.
Für diejenigen, die am Sakrament teilnehmen möchten, wäre es besonders empfehlenswert, zu kommen, da wir über die Vorbereitung sprechen, einige wichtige Passagen betrachten und natürlich auch Ihre Fragen besprechen werden.
Ich rechne mit einer Dauer von ca. 45 Minuten, richte mich aber gerne nach Ihrem Interesse. Falls sich niemand findet, der teilnehmen möchte, lassen wir das Treffen ausfallen.
Falls Sie kommen können, geben Sie mir bitte kurz Bescheid, da es sich um ein nicht planmäßiges Treffen handelt.
Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen!
Mit besten Grüßen
Guten Morgen!
Ich möchte Sie nur kurz daran erinnern, dass heute um 19:00 Uhr ein kleiner Gesprächskreis zum Thema Sakrament der Krankensalbung stattfindet.
Für diejenigen, die am Sakrament teilnehmen möchten, wäre es besonders empfehlenswert, zu kommen, da wir über die Vorbereitung sprechen, einige wichtige Passagen betrachten und natürlich auch Ihre Fragen besprechen werden.
Ich rechne mit einer Dauer von ca. 45 Minuten, richte mich aber gerne nach Ihrem Interesse. Falls sich niemand findet, der teilnehmen möchte, lassen wir das Treffen ausfallen.
Falls Sie kommen können, geben Sie mir bitte kurz Bescheid, da es sich um ein nicht planmäßiges Treffen handelt.
Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen!
Mit besten Grüßen
Diesen Donnerstag, am 13.03., 17 Uhr,
gibt es in deutscher Sprache ein Gebet mit dem Kanon des Hl. Andreas von Kreta und im Anschluss eine Ölsalbung.
gibt es in deutscher Sprache ein Gebet mit dem Kanon des Hl. Andreas von Kreta und im Anschluss eine Ölsalbung.
Fastengebet des Hl. Ephraim des Syrers:
Herr und Gebieter meines Lebens,
Gib mir nicht den Geist des Müßiggangs, des Verzagens,
der Herrschsucht und der Geschwätzigkeit.
Schenke vielmehr mir, Deinem Diener,
den Geist der Keuschheit, der Demut, der Geduld und der Liebe.
O Herr, mein König, gewähre mir,
meine Sünden zu sehen und meinen Bruder nicht zu verurteilen,
denn gesegnet bist Du in alle Ewigkeit. Amen.
Herr und Gebieter meines Lebens,
Gib mir nicht den Geist des Müßiggangs, des Verzagens,
der Herrschsucht und der Geschwätzigkeit.
Schenke vielmehr mir, Deinem Diener,
den Geist der Keuschheit, der Demut, der Geduld und der Liebe.
O Herr, mein König, gewähre mir,
meine Sünden zu sehen und meinen Bruder nicht zu verurteilen,
denn gesegnet bist Du in alle Ewigkeit. Amen.
‼️📢🕢‼️
Es hat ein paar kleine Änderungen gegeben:
Morgen, Donnerstag, den 13.03., findet erstmal "nur" die Ölsalbung statt, und zwar
um 18:30 Uhr!
Den Kanon des Hl. Andreas von Kreta lesen wir in zwei Wochen, am Donnerstag, den 27.03..
Es hat ein paar kleine Änderungen gegeben:
Morgen, Donnerstag, den 13.03., findet erstmal "nur" die Ölsalbung statt, und zwar
um 18:30 Uhr!
Den Kanon des Hl. Andreas von Kreta lesen wir in zwei Wochen, am Donnerstag, den 27.03..
25-03-09 Sergey Baburin.pdf
55.3 KB
Predigt von Erzpriester Sergey Baburin zum Fest des Sieges der Orthodoxie
Predigt zum 2. Fastensonntag zu Ehren des Heiligen Gregor von Palamas über das Licht
Liebe Brüder und Schwestern!
In einem unserer Gespräche mit Gemeindemitgliedern hörten wir den folgenden Gedanken: Ein moderner Christ müsse die Regeln der alten Kirche genau befolgen. Man solle wissen, wann und wie man fastet, wie man die Hände vor der Kommunion richtig faltet, wann man sich vor dem Priester verbeugt und all die anderen Regeln der Frömmigkeit, die durch die jahrhundertelange Kirchenordnung festgelegt wurden. Aber über Gott, sein Wesen, seine Macht nachzudenken, das sei nicht unsere Sache. Der menschliche Verstand ist sündig, und Theologie, so heißt es, führt uns in die Irre und bringt uns dem Heil nicht näher. Mit anderen Worten, das Motto des orthodoxen Christen des einundzwanzigsten Jahrhunderts lautet nach dieser Auffassung einfach: „Bete und bereue“.
Seltsamerweise ist diese Idee nicht neu. Im mittelalterlichen Westeuropa herrschte ein ähnlicher Glaube: Gott ist unbegreiflich, und keine Anstrengung - weder Gebet, noch Taten, noch geistige Arbeit - kann einen Menschen Ihm näher bringen. Die Hauptsache sei, so die Vertreter dieser Ansicht, nicht zu versuchen, die Geheimnisse des Göttlichen zu ergründen, sondern einfach dem Schöpfer dafür zu danken, dass Er uns, die wir erbärmlich und unvollkommen sind, nicht zurückgewiesen hat.
Ein prominenter Vertreter dieses scholastischen Systems war Warlaam von Kalabrien, ein gebürtiger Grieche, aber im Geiste ein westlicher Rationalist. Wie so oft verblüfft uns das westliche Denken mit seiner Innovationskraft, aber es war die Ostkirche, die Orthodoxie, die sich in der Theologie als wirklich innovativ erwies.
Der heilige Gregor Palamas, ein Mönch vom Berg Athos, der Erzbischof von Thessaloniki wurde, offenbarte der Welt einen anderen Weg der theologischen Erkenntnis:
- Gott ist in seinem Wesen unbegreiflich, aber er offenbart sich den Menschen durch seine nicht-erschaffenen Energien.
- Das Licht vom Berg Tabor, das die Apostel während der Verklärung Christi sahen, ist kein Symbol oder Gleichnis, sondern das wahre göttliche Licht - eine Erscheinung Gottes selbst.
- Durch die Reinigung des Herzens, das Gebet und die Gnade ist der Mensch in der Lage, sich den göttlichen Energien anzuschließen und „der göttlichen Natur teilhaftig“ zu werden (2. Petr 1,4).
Aber wie können wir, einfache Christen des XXI. Jahrhunderts, diese Lehre verstehen?
Schließlich spüren auch wir, selbst in der Hektik unseres Alltags, dieses Licht. In der Liturgie singen wir: „Das Licht Christi erleuchtet alle“. Am Ende der Messe verkündet der Priester: „Christus, das wahre Licht, erleuchtet und heiligt jeden Menschen, der in die Welt kommt.“
In der heutigen Evangeliumslesung haben wir gehört, wie Christus mit einer einfachen Berührung durch seine göttliche Energie den gelähmten Mann heilt. Und zu seinen Freunden spricht er die erstaunlichen Worte:
„Durch euren Glauben können die Sünden eures Freundes vergeben werden.“
Können wir nun sagen, dass die Theologie nichts mit uns zu tun hat, dass sie weit weg von unserem Leben ist?
Sagen wir nicht von einem Menschen mit einer weiten Seele und einem freundlichen Herzen, „er sei ein lichter Mensch“?
Haben wir nicht das Gefühl, dass, wenn jemand von uns gekränkt wird, es so sei, als ob ein Unwetter sich zusammenbraut?
Wollen wir nicht nach dem Bußsakrament, wenn das Herz ganz für Gott geöffnet ist, besser werden, gütiger, verzeihen, verstehen, uns nicht mehr ärgern?
Ja, auch wir, einfache Christen des XXI. Jahrhunderts, spüren das Licht.
Denn das Licht Christi ist lebendig, und es dringt in unsere Seelen ein.
Der heilige Mönch Paisij vom Berg Athos sagte:
„Diejenigen, die nur das Böse sehen, leben in der Finsternis. Diejenigen, die das Gute suchen, werden Kinder des Lichts.“
Liebe Brüder und Schwestern!
In einem unserer Gespräche mit Gemeindemitgliedern hörten wir den folgenden Gedanken: Ein moderner Christ müsse die Regeln der alten Kirche genau befolgen. Man solle wissen, wann und wie man fastet, wie man die Hände vor der Kommunion richtig faltet, wann man sich vor dem Priester verbeugt und all die anderen Regeln der Frömmigkeit, die durch die jahrhundertelange Kirchenordnung festgelegt wurden. Aber über Gott, sein Wesen, seine Macht nachzudenken, das sei nicht unsere Sache. Der menschliche Verstand ist sündig, und Theologie, so heißt es, führt uns in die Irre und bringt uns dem Heil nicht näher. Mit anderen Worten, das Motto des orthodoxen Christen des einundzwanzigsten Jahrhunderts lautet nach dieser Auffassung einfach: „Bete und bereue“.
Seltsamerweise ist diese Idee nicht neu. Im mittelalterlichen Westeuropa herrschte ein ähnlicher Glaube: Gott ist unbegreiflich, und keine Anstrengung - weder Gebet, noch Taten, noch geistige Arbeit - kann einen Menschen Ihm näher bringen. Die Hauptsache sei, so die Vertreter dieser Ansicht, nicht zu versuchen, die Geheimnisse des Göttlichen zu ergründen, sondern einfach dem Schöpfer dafür zu danken, dass Er uns, die wir erbärmlich und unvollkommen sind, nicht zurückgewiesen hat.
Ein prominenter Vertreter dieses scholastischen Systems war Warlaam von Kalabrien, ein gebürtiger Grieche, aber im Geiste ein westlicher Rationalist. Wie so oft verblüfft uns das westliche Denken mit seiner Innovationskraft, aber es war die Ostkirche, die Orthodoxie, die sich in der Theologie als wirklich innovativ erwies.
Der heilige Gregor Palamas, ein Mönch vom Berg Athos, der Erzbischof von Thessaloniki wurde, offenbarte der Welt einen anderen Weg der theologischen Erkenntnis:
- Gott ist in seinem Wesen unbegreiflich, aber er offenbart sich den Menschen durch seine nicht-erschaffenen Energien.
- Das Licht vom Berg Tabor, das die Apostel während der Verklärung Christi sahen, ist kein Symbol oder Gleichnis, sondern das wahre göttliche Licht - eine Erscheinung Gottes selbst.
- Durch die Reinigung des Herzens, das Gebet und die Gnade ist der Mensch in der Lage, sich den göttlichen Energien anzuschließen und „der göttlichen Natur teilhaftig“ zu werden (2. Petr 1,4).
Aber wie können wir, einfache Christen des XXI. Jahrhunderts, diese Lehre verstehen?
Schließlich spüren auch wir, selbst in der Hektik unseres Alltags, dieses Licht. In der Liturgie singen wir: „Das Licht Christi erleuchtet alle“. Am Ende der Messe verkündet der Priester: „Christus, das wahre Licht, erleuchtet und heiligt jeden Menschen, der in die Welt kommt.“
In der heutigen Evangeliumslesung haben wir gehört, wie Christus mit einer einfachen Berührung durch seine göttliche Energie den gelähmten Mann heilt. Und zu seinen Freunden spricht er die erstaunlichen Worte:
„Durch euren Glauben können die Sünden eures Freundes vergeben werden.“
Können wir nun sagen, dass die Theologie nichts mit uns zu tun hat, dass sie weit weg von unserem Leben ist?
Sagen wir nicht von einem Menschen mit einer weiten Seele und einem freundlichen Herzen, „er sei ein lichter Mensch“?
Haben wir nicht das Gefühl, dass, wenn jemand von uns gekränkt wird, es so sei, als ob ein Unwetter sich zusammenbraut?
Wollen wir nicht nach dem Bußsakrament, wenn das Herz ganz für Gott geöffnet ist, besser werden, gütiger, verzeihen, verstehen, uns nicht mehr ärgern?
Ja, auch wir, einfache Christen des XXI. Jahrhunderts, spüren das Licht.
Denn das Licht Christi ist lebendig, und es dringt in unsere Seelen ein.
Der heilige Mönch Paisij vom Berg Athos sagte:
„Diejenigen, die nur das Böse sehen, leben in der Finsternis. Diejenigen, die das Gute suchen, werden Kinder des Lichts.“
Wenn ein Mensch Gott sucht, wird er Licht finden.
Wenn er aber in weltlichen Eitelkeiten verhaftet ist, wird er in geistiger Finsternis bleiben.
Hilf uns, o Herr, durch die Gebete des heiligen Gregor von Palamas, nach dem Licht zu streben und keine Angst zu haben, es in unsere Herzen zu lassen, damit es uns erleuchtet und uns zu wahren Söhnen und Töchtern des Lichts macht, zu Deinen Kindern, Gott des Himmels!
Erzpr. Dionisij Idavajn
(Übers. A.F.)
Wenn er aber in weltlichen Eitelkeiten verhaftet ist, wird er in geistiger Finsternis bleiben.
Hilf uns, o Herr, durch die Gebete des heiligen Gregor von Palamas, nach dem Licht zu streben und keine Angst zu haben, es in unsere Herzen zu lassen, damit es uns erleuchtet und uns zu wahren Söhnen und Töchtern des Lichts macht, zu Deinen Kindern, Gott des Himmels!
Erzpr. Dionisij Idavajn
(Übers. A.F.)
This media is not supported in your browser
VIEW IN TELEGRAM
‼️📢🕢‼️
Liebe Brüder und Schwestern!
Heute, um 18:00 Uhr,
beten wir den Busskanon des Hl. Andreas von Kreta.
Ihr seid herzlich eingeladen, durch diese poetischen Oden tief in die Fastenstimmung einzutauchen!
Liebe Brüder und Schwestern!
Heute, um 18:00 Uhr,
beten wir den Busskanon des Hl. Andreas von Kreta.
Ihr seid herzlich eingeladen, durch diese poetischen Oden tief in die Fastenstimmung einzutauchen!
💸Geld, Reichtum & Trading – Was sagt die Orthodoxie?💸
In der nächsten Frag den Priester- Episode geht es um das Thema Geld, das unseren Alltag vielleicht am meisten von allem prägt. “Geld regiert die Welt”
Sparen, investieren, traden – wir alle müssen uns irgendwie mit Finanzen auseinandersetzen.
Passt das alles mit einem christlichen Leben zusammen?
Ist Reichtum ein Problem? Wo verläuft die Grenze zwischen kluger Vorsorge und Habgier?
Und ganz praktisch: Darf ein Priester einen Ferrari fahren?
📅 Wann: MORGEN, 28. März (Fr), um 19:30 Uhr
📍 Wo: Tschaikowski Saal oder online
👉 https://youtube.com/live/d3JEw-jwkQ4?feature=share
Stellt eure Fragen gerne live im YouTube-Chat oder schreibt sie uns direkt in die Kommentare unter diesem Beitrag.
Wir freuen uns auf euch und eure Gedanken zum Thema! 🙌
In der nächsten Frag den Priester- Episode geht es um das Thema Geld, das unseren Alltag vielleicht am meisten von allem prägt. “Geld regiert die Welt”
Sparen, investieren, traden – wir alle müssen uns irgendwie mit Finanzen auseinandersetzen.
Passt das alles mit einem christlichen Leben zusammen?
Ist Reichtum ein Problem? Wo verläuft die Grenze zwischen kluger Vorsorge und Habgier?
Und ganz praktisch: Darf ein Priester einen Ferrari fahren?
📅 Wann: MORGEN, 28. März (Fr), um 19:30 Uhr
📍 Wo: Tschaikowski Saal oder online
👉 https://youtube.com/live/d3JEw-jwkQ4?feature=share
Stellt eure Fragen gerne live im YouTube-Chat oder schreibt sie uns direkt in die Kommentare unter diesem Beitrag.
Wir freuen uns auf euch und eure Gedanken zum Thema! 🙌
YouTube
Geld, Reichtum & Trading- Wir fragen einen orthodoxen Priester / FRAG DEN PRIESTER
In der nächsten Frag den Priester- Episode geht es um das Thema Geld, das unseren Alltag vielleicht am meisten von allem prägt. “Geld regiert die Welt”
Sparen, investieren, traden – wir alle müssen uns irgendwie mit Finanzen auseinandersetzen.
Passt das…
Sparen, investieren, traden – wir alle müssen uns irgendwie mit Finanzen auseinandersetzen.
Passt das…